Die ersten Jahre: 1953-1960
Wie in vielen Vereinen, beginnt auch die Geschichte der Feucht-Fröhlichen mit einem Generationenkonflikt: die Aktiven des Jungelferrates des Karnevalvereins Neustadt waren einfach zu wild für den althergebrachten Karneval!
Nach Jahren der Auseinandersetzung gründeten die Jungelferäte deshalb am 14. Januar 1953 einen eigenen Verein. Aus eingesamt 10 Namensvorschlägen, darunter so vortreffliche Ideen wie „Endlich allein“, „Wechselzünder“ oder „Gewidderbutze“, stach der Name „FFN – Feucht-Fröhliche Neustadter“ hervor.
Die ersten Jahre standen auch noch ganz im Zeichen des Prinzen Karneval: neben eigenen Prunksitzungen in der Ludwigsburg, die für Furore sorgten, zeichneten sich die Feucht-Fröhlichen insbesondere duch ihre kreative Mottowägen aus, die sie bei Faschingsumzügen präsentierten. Weintanker (1954), Weinpanzer (1955), Weinrakete („Gibt’s uff’m Mond erst Pfälzer Wein, wird ewig blau der Himmel sein“, 1957) legten, vielleicht unbeabsichtigt, dabei den thematischen Grundstein für die kommenden Jahrzehnte.




Von Weinproben und Weinhäusern: 1960-1969
Obgleich das Weinlesefest schon seit 1929 existierte, wurde es erst 1960 so richtig Feucht-Fröhlich. Nach einem kleinen FFN-Weinstand im Vorjahr wurde jetzt ein komplett Wein-Haus errichtet und die Zeit der Haiselscher eingeläutet. Ungefähr 3100 Arbeitsstunden waren dafür notwendig, abzüglich der zwangsweisen Unterbrechung der Bauarbeiten durch die Polizei an Christi Himmelfahrt. Andere Zeiten, andere Sitten…
Neben dem Weinfest entwickelte sich in diesem Jahrzehnt eine zweite Tradition, die Eingang in unsere Statuten gefunden hat: die Pfälzer (Wein-)Kultur aktiv zu leben und zu verbreiten. Die Zeit der großen Weinproben war angebrochen: durch den damaligen Neustadter Oberbürgermeister Brix stark gefördert, veranstalteten die Feucht-Fröhlichen Neustadter Weinproben im heimischen Saalbau, in Markdorf, auf der MS „Ravensburg“ auf dem Bodensee, in einem Zug, in Hamburg und sogar Amsterdam.
Neben Weinfesten und -proben kam aber auch die Geselligkeit nicht zu kurz, genausowenig wie der Gedanke karitativer Unterstützung: es wurden Fahrten nach München und Wien veranstaltet, aber auch Baumaßnahmen wie das Kriegerdenkmal unterstützt.
Während all dessen wuchsen Verein und sein Bekanntheitsgrad immer weiter, und so war es nur folgerichtig, dass Weinkultur und Freundschaft nicht mehr nur deutschsprachig gedacht wurden.



